Ein Bericht über Stetten und unsere Freiwillige Feuerwehr ist in der "Filder-Zeitung Leinfelden/Echterdingen der "Stuttgarter Zeitung" (Ausgabe Nr. 206 vom 5. September 2020) erschienen:
Von den Fildern in die Ferne
Hier hat die Wehr schon ihr Haus
Die Namen der Filderorte gibt es teils auch anderswo in Deutschland. Wir haben sie telefonisch besucht. Heute: Stetten. Von Natalie Kanter
Etwas mehr als 1000 Menschen leben in der kleinsten, selbstständigen Gemeinde des Bodenseekreises, die den gleichen Namen trägt wie ein Ortsteil von Leinfelden-Echterdingen: Stetten. Sie liegt zwischen Hagnau und Meersburg; Reben, Obstbäume, Kornfelder und Wald prägen ihr Bild. Der Strand des Bodensees ist nah, der hier "über gemütliche Badeplätze im Schatten alter Bäume" verfügt, wie im Netz zu lesen ist.
Einen Strand sucht man in Stetten auf den Fildern, das knapp sechsmal so viel Einwohner zählt, vergebens. Und noch etwas gibt es in der Ortschaft am schwäbischen Meer, worauf hiesige Stettener neidisch werden könnten: ein relativ neues Feuerwehrhaus. Gerade einmal acht Jahre ist das Gebäude alt, das am Ortseingang auf einem ehemaligen Feld direkt an der Bundesstraße 33 gebaut wurde, wie der Kommandant Dagobert Heß unserer Zeitung am Telefon berichtet. Nach etwa einem Jahr Bauzeit wurde es im Sommer 2012 seiner Bestimmung übergeben.
Anders als in Leinfelden-Echterdingen war man sich dort sehr schnell beim Standort einig. "Auch wenn die Verhandlungen mit dem einstigen Grundstückseigentümer länger gedauert hatten, als zunächst geplant", wie Heß sagt. Dennoch hat es von der ersten Idee bis zur Realisierung 20 Jahre lang gebraucht. "Das ist eine sehr lange Zeit", sagt der Kommandant. Denn so lange war die örtliche Wehr in einem ehemaligen Raiffeisen-Lager untergebracht. Das Provisorium war nicht auf die rechtlichen Bestimmungen, die für Feuerwehren gelten, ausgerichtet.
Der Druck zu bauen, wuchs ständig, erzählt der Kommandant. Doch zunächst habe die Finanzierung des Projektes gesichert sein müssen. "Das war ein großes Thema", sagt Heß. Stetten am Bodensee sei finanzschwach. "Wir befinden uns im ländlichen Raum, wir haben fast kein Gewerbe." Die Gemeinde investierte 760000 Euro, wobei 355000 Euro von Bund und Land kamen. Um die Kosten in Grenzen zu halten, haben Feuerwehrleute viele Arbeiten selbst übernommen. Die Wehr leistete 2000 ehrenamtliche Arbeitsstunden. Sie beteiligte sich mit 20000 Euro aus der Kameradschaftskasse. Den Anbau hat sie selbst finanziert. Dort ist alles untergebracht, was sie als Veranstalter eines regelmäßigen Weinfestes braucht.
Der Neubau verfügt auch über einen eigenen Raum für Jugendfeuerwehr. 14 junge Menschen engagierten sich bei der Stettener Jugendfeuerwehr. Der Kommandant hofft, dass alle bei der Stange bleiben. Denn wegen der Corona-Pandemie ruht die Jugendarbeit noch bis Mitte September.